Abhalten und Windelfrei – was ist das?
Unter Windelfrei versteht man den bewussten und bedürfnisorientierten Umgang mit den Ausscheidungen von Babys und damit das Eingehen auf das angeborene Sauberkeitsbedürfnis eines Säuglings. In Deutschland wird der Begriff „Windelfrei“ am häufigsten verwendet, dass ist allerdings etwas verwirrend, denn bei Windelfrei geht es in erster Linie nicht darum, dem Baby keine Windeln anzuziehen. Nein, Windeln sind als Back-up natürlich jederzeit erlaubt und heutzutage wichtig (99,9% aller europäischen Eltern machen Windelfrei mit Windeln). Darum ist der Englischer Begriff „elimination communication“ genauer. Das bedeutet so viel wie „Ausscheidungskommunikation“ und genau darum geht es!
Es geht in erster Linie nicht um Töpfchentraining oder schnelleres Trockenwerden. Das entwickelt sich mit der Zeit als positiver Nebeneffekt, da dem Kind nicht antrainiert wird „es einfach laufen zu lassen“ und es seine Ausscheidungen weiterhin bewusst wahrnimmt. Bei Windelfrei geht es darum, mit seinem Baby zu kommunizieren, indem man die Zeichen des Kindes wahrnimmt und darauf eingeht. Um darauf einzugehen, kann man das Kind abhalten. Ein Baby abzuhalten, bedeutet ihm zu ermöglichen auch außerhalb der Windel auszuscheiden. Das kann von Geburt an z.B. über dem Waschbecken oder einem Töpfchen praktiziert werden.
Was braucht Ihr wir als Eltern, um mit Windelfrei zu starten?
• Geduld und Gelassenheit: Kein Druck und Stress entstehen lassen, die entspannte und positive Erfahrung mit dem Abhalten steht im Vordergrund und ist wichtig für das Trockenwerden
• Flexibilität: Passe dich an die Bedürfnisse deines Kindes an. Manchmal braucht es einfach mehr Zeit oder eine andere Herangehensweise.
• Motivation: Sei motiviert neues zu probieren und das Abhalten in euren Tagesablauf einzubauen. Am Anfang mag es wie Mehraufwand erscheinen aber auf Dauer erleichtert es einem so Vieles!
• Humor: Wenn was daneben geht, nehme es mit Humor, Windelfrei soll Spaß machen.
• Achtsamkeit und Beobachtung: Wir müssen wieder lernen die Zeichen zu erkennen, die unser Baby uns senden, wenn es mal muss. Dazu müssen wir genau hinsehen und die Instinkte, die wir längst verloren haben, wieder auf erleben zu lassen! 😊